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FOR5417/1
Translational Polytrauma Research to Provide Diagnostic and Therapeutic Tools for Improving Outcomes
Forschungsverbund für eine innovative Traumaforschung in Deutschland
Das Polytrauma zählt insbesondere in jüngeren Bevölkerungsgruppen zu den führenden Ursachen für Morbidität und Mortalität. Trotz signifikanter Fortschritte in der Medizin sind die pathophysiologischen Mechanismen der posttraumatischen Immunantwort und deren Auswirkung bislang nicht vollständig geklärt. Um die komplexen Prozesse nach schweren Verletzungen zu entschlüsseln und innovative therapeutische Ansätze zu entwickeln, kooperieren drei führende Traumazentren in Deutschland (Universitäten Frankfurt, Ulm, Aachen) in einem multidisziplinären Forschungsverbund.
Der Forschungsverbund ist aus einer langjährigen Kooperation im Rahmen der bundesweiten Biobank für Serum- und Plasmaproben polytraumatisierter Patienten des Netzwerks Traumaforschung (NTF) hervorgegangen. Die enge Verzahnung mit dem TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (TR-DGU) ermöglicht eine umfassende Analyse klinischer und biologischer Daten.
Durch die enge Verknüpfung experimenteller und klinischer Daten sowie den Einsatz moderner methodischer Plattformen trägt der Forschungsverbund dazu bei, ein tiefergehendes Verständnis posttraumatischer Prozesse zu gewinnen. Ziel ist die Entwicklung innovativer Biomarker und Behandlungsstrategien, die eine präzisere Diagnostik und eine individualisierte Therapie polytraumatisierter Patienten ermöglichen. Der interdisziplinäre Forscherbund setzt sich aus dem Zentralprojekt (CP) und acht Kooperationsprojekten zusammen.
Teilprojekte
- CP: Ausbau NTF-Biobank und Etablierung der Serumdatenbank im TR-DGU(R) als zentrale Bezugspunkte der translationalen Forschung.
- FC: Etablierung einer Biobank für extrazelluläre Vesikel (EV) und Integration in die NTF-Biobank.
- MF-1: Untersuchung des Einflussfaktors Alkohol auf die (patho)physiologische Reaktion nach Polytrauma.
- F-2: Identifikation spezifischer miRNA-Expressionsmuster zur verbesserten Diagnostik nach Schädel-Hirn-Trauma (SHT) im Polytrauma.
- E-1: Untersuchung des diagnostischen und therapeutischen Potenzials von miRNAs bei kardialen Schäden nach Polytrauma.
- A-1: Untersuchung der Funktion von EVs bei posttraumatischen Störungen im zellulären und organischen Cross Talk.
- A-2: Untersuchung der diagnostischen und therapeutischen Rolle von Heparanasen, Heparansulfatfragmenten und MIF-Proteinen bei Multiorganversagen.
- U-1: Untersuchung der Bedeutung von Proteasen für die angeborene intestinale Immunität nach experimentellem und klinischem Polytrauma.
- U-2: Untersuchung des Einflussfaktors Alter auf das Outcome nach SHT und hämorrhagischem Schock.

Sprecher der FOR5417
Univ.-Prof. Dr. Ingo Marzi
Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
Universitätsklinikum der Goethe Universität Frankfurt am Main
Stellvertretender Sprecher der FOR5417
Univ.-Prof. Dr. Frank Hildebrand
Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Universitätsklinikum der RWTH Aachen


